Kosmischer Felsbrocken durchquert Zone der geostationären Satelliten

Husum - Am kommenden Freitag rast der kleine Asteroid 2012 DA14 in einem Abstand von nur 27.700 Kilometern an der Erde vorüber. Es ist die bislang engste Begegnung mit einem anderen Himmelskörper, die von Astronomen vorhergesagt wurde. Die Flugbahn des Asteroiden durchquert damit sogar den Bereich, in dem sich die beispielsweise für die Telekommunikation zuständigen geostationären Satelliten befinden. Ein Zusammenstoß mit einem Satelliten sei jedoch extrem unwahrscheinlich, so die amerikanische Raumfahrtbehörde Nasa.

Der etwa 45 Meter große kosmische Felsbrocken wurde am 23. Februar 2012 von einem automatischen Tele-skop auf Mallorca im Rahmen eines Suchprojekts nach erdnahen Objekten aufgespürt. Solche „Near Earth Objects“, kurz NEOs, stellen eine potenzielle Bedrohung für die Erde dar. „Wir schätzen, dass wir erst ein Prozent aller Körper kennen, die größer als 50 Meter sind – vermutlich gibt es Millionen davon“, erklärt Detlef Koschny, der das NEO-Suchprogramm der europäischen Raumfahrtorganisation Esa leitet.

Die Berechnungen der Astronomen zeigen, dass 2012 DA14 in absehbarer Zeit keine Gefahr darstellt. Zwar liegt seine Umlaufbahn nahe am Orbit der Erde. Doch die nächste Begegnung findet erst am 16. Februar 2046 statt – und dann mit einem respektvollen Abstand von etwa einer Million Kilometern.

Für die Astronomen ist die Begegnung eine seltene Gelegenheit, einen Asteroiden aus der Nähe zu beobachten. So plant die Nasa, den Himmelskörper mit ihrer großen Radarantenne in Goldstone zu verfolgen, um seine genaue Größe zu bestimmen. Und auch viele Sternwarten planen Beobachtungen des Objekts. Diese sind allerdings nicht ganz einfach, da sich 2012 DA14 mit einer Geschwindigkeit von 28.100 Kilometern pro Stunde relativ zur Erde bewegt.

Den geringsten Abstand zur Erde er-reicht der Asteroid am Freitag um 20.24 Uhr. Er befindet sich dann über dem östlichen Teil des indischen Ozeans. Von Mitteleuropa aus ist der Himmelskörper zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu sehen. Erst gegen 20.45 Uhr taucht er am östlichen Horizont auf und bewegt sich dann am östlichen Rand des Löwen entlang auf den Großen Bären zu. Mit bloßen Augen ist das Objekt allerdings nicht auszumachen, ein gutes Fernglas und eine Aufsuchkarte sind nötig, um den sich rasch zwischen den Sternen bewegenden Himmelskörper zu finden. Eine solche Karte findet man z.B. auf news.astronomie.info.

Bildquelle: Nasa