Hubble-Beobachtungen eröffnen Weg zur Erforschung des verborgenen Ozeans

Washington (USA) - Der Jupitermond Europa stößt sporadisch Wolken aus Wasserdampf aus, die bis in eine Höhe von 200 Kilometern aufsteigen. Das zeigen Beobachtungen mit dem Weltraumteleskop Hubble, die von der amerikanischen Raumfahrtbehörde Nasa gestern auf einer Presskonferenz präsentiert wurden. Astronomen hatten in den vergangenen 15 Monaten insgesamt zehn Vorübergänge des Trabanten vor Jupiter mit Hubble beobachtet. In drei Fällen registrierten sie am Rand von Europa eine Abschwächung des von Jupiter reflektierten Sonnenlichts durch Wasserdampf. Damit bestätigten sie erste Hinweise auf Dampf-Fontänen, die Hubble bereits 2012 geliefert hatte.

Europa ist von einem mehrere Kilometer dicken Eispanzer umhüllt, unter dem sich ein etwa hundert Kilometer tiefer Ozean verbirgt. Viele Forscher sehen daher Europa – neben Mars – als wahrscheinlichstes Objekt im Sonnensystem, auf dem außerirdisches Leben entstanden sein könnte. Zwar gibt es Pläne, durch den Eispanzer zu bohren und den Ozean mit einem Robot-U-Boot zu erforschen – doch solche Missionen liegen noch in weiter Ferne. Die Hubble-Beobachtung eröffnet jetzt jedoch die Möglichkeit, eine Raumsonde durch die Dampfwolken hindurch fliegen zu lassen und so Informationen über den verborgenen Ozean zu erhalten – und vielleicht sogar Lebensspuren nachzuweisen.

Bildquelle: NASA/ESA/W. Sparks (STScI)/USGS Astrogeology Science Center