Kleine Himmelskörper in der Umlaufbahn des Planeten Jupiter könnten von einer Salzschicht bedeckt sein

Honolulu (USA) - Die Oberfläche einer bestimmten Gruppe von Asteroiden – der so genannten Jupiter-Trojaner - ist möglicherweise von einer durchsichtigen Schicht aus Salz bedeckt. Darauf deutet die Analyse der von der Oberfläche der Himmelskörper reflektierten Strahlung durch amerikanische Astronomen hin. Die Salzschicht könnte ihren Ursprung in salzhaltigem Wasser haben, das in der Frühzeit des Sonnensystems auf den Asteroiden zirkuliert ist, so die Forscher im Fachblatt „Icarus“.

Trojaner nennen die Himmelsforscher Asteroiden, die sich 60 Grad vor oder hinter einem Planeten auf derselben Umlaufbahn um die Sonne bewegen. Insbesondere Jupiter besitzt eine große Zahl – rund 5000 – derartige Begleiter. „Mit einer Masse, die ähnlich groß ist wie die des Asteroidengürtels, sind die Jupiter-Trojaner eine wichtige Erscheinung des Sonnensystems“, schreiben Bin Yang von der University of Hawaii und seine Kollegen.

Mit dem Infrarot-Weltraumteleskop Spitzer aufgenommene Spektren der großen Jupiter-Trojaner zeigen Absorptionen, die sich am besten mit feinkörnigen Silikaten erklären lassen, die in eine transparente Grundsubstanz eingebettet sind. Yang und sein Team haben die Spitzer-Daten nun mit einem neuen Modell genauer analysiert. Danach lässt sich die reflektierte Strahlung optimal mit ein bis fünf Gewichtsprozenten an feinkörnigen Silikaten und zwei bis zehn Gewichtsprozenten eines stark absorbierenden Materials, zum Beispiel Kohlenstoff oder Eisen, erklären, eingebettet wiederum in eine transparente Substanz.

„Diese Matrix ist konsistent mit Salzablagerungen auf der Oberfläche der Trojaner“, so Yang und seine Kollegen. Die Wissenschaftler vermuten, dass kurzlebige radioaktive Stoffe in der Frühzeit des Sonnensystems die Asteroiden soweit erwärmt haben, dass auf ihnen salzhaltiges Wasser zirkulieren konnte. Bei der Abkühlung ist daraus eine salzhaltige Eisschicht entstanden. Während das Wasser im Laufe der Zeit verdampft ist, blieb das Salz zurück. Staub von Kometen und kleineren Einschlägen verunreinigte das Salz mit den beobachteten Mineralien. Die Übereinstimmung des Modells mit den Beobachtungen sei allerdings nicht mit einem Nachweis von Salz gleichzusetzen, betonen die Forscher vorsichtig: Alternative Erklärungen könne man nicht ausschließen.

Bildquelle: Nasa