Sternexplosionen helfen Astronomen, das Universum zu vermessen
Der Begriff Nova leitet sich vom lateinischen „stella nova“ – neuer Stern – ab. Tycho Brahe prägte diesen Begriff, als er 1572 einen „neuen Stern“ im Sternbild Kassiopeia erblickte. Heute wissen wir, dass es sich bei Tychos stella nova nicht um einen neuen Stern, sondern im Gegenteil um einen sterbenden Stern gehandelt hat.
Wenn ein Stern ähnlich unserer Sonne seinen nuklearen Energievorrat verbraucht hat, schrumpft er zu einem Weißen Zwergstern zusammen, der langsam abkühlt. Dramatischer verläuft das Ende eines großen Sterns mit mehr als der achtfachen Masse unserer Sonne: In einer gewaltigen Explosion schleudert der Stern seine äußeren Schichten ins Weltall hinaus, während sein Inneres haltlos zu einem dichten, kompakten Objekt – je nach Masse zu einem Neutronenstern oder einem Schwarzen Loch - zusammenstürzt.
Bei seiner Explosion leuchtet der Stern ein letztes Mal hell auf, er kann dann heller strahlen als alle Sterne einer Galaxie zusammen. Eine solche Sternexplosion bezeichnen die Astronomen heute als Supernova. Es gibt noch eine zweite Art von Supernova: Dabei entreißt in einem engen Doppelstern-System ein Stern dem anderen so lange Materie, bis es wiederum zu einer gewaltigen Explosion kommt.
Dieser zweite Supernova-Typ ist für die Astronomen von großer Bedeutung. Denn bei solchen kosmischen Katastrophen besteht ein starker Zusammenhang zwischen der maximalen Helligkeit und der Dauer des Nachleuchtens der Sternexplosion. Dadurch eignen sie sich zur Vermessung des Universums: Aus Verlauf und Helligkeit der Explosion können die Astronomen die Entfernung einer Supernova berechnen. Diese Methode führte unter anderem zur Entdeckung der Dunklen Energie, welche die Expansion des Kosmos beschleunigt.